
Frisch online (hören, lesen) ist meine Predigt von letztem Sonntag zur Fußwaschung (Joh. 13).
Gründonnerstag. Vorabend der Passion. Das letzte gemeinsame Abendessen Jesu mit seinen Jüngern in einem Obersaal in Jerusalem. Meist sorgte der Gastgeber für einen Diener, der die schmutzigen Füße wusch (immerhin trug man auf dem Weg meist offene Sandalen und aß anschließend im Liegen, d.h. die staubigen, schmutzigen Füße konnte man nicht dezent unter der Tischplatte verschwinden lassen.) Zwar stand hier eine Waschschüssel und ein Handtuch parat, aber scheinbar gab es keinen Hausdiener. Vielleicht haben sich die 12 Jünger beim Reinkommen unauffällig nach einem Sklaven umgeschaut - und dann etwas betreten eben einfach so zum Tisch begeben, leise die Sandalen abgestreift und zum Essen hingelegt. Handtuch und Wasser stehen bereit, aber … keiner bringt es über sich, den anderen die schmutzigen Füße zu waschen.
Keiner der Jünger kommt beim Betreten des Hauses auf die Idee, seinen Kollegen oder wenigstens Jesus die Füße zu waschen. Keine will die Drecksarbeit übernehmen. Dann lieber mit schmutzigen Füßen Passah feiern. Sie fangen halt so an zu essen. Dann muffelt es halt ein bisschen. Und die Polster – na gut, die müssten eh mal gewaschen werden.
Einer hält das nicht aus: Jesus. Er kann ihnen kurz so vor seinem Tod noch eine wichtige Botschaft übermitteln.
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