Freitag, 10. August 2007

Elberfelder Einheits-Volxluther in guter Sprache

Bibelübersetzungen sind mal mehr und mal weniger flüssig zu lesen. Sie sind mal mehr und mal weniger verständlich. Beispiel: der kleine griechische Imperativ metanoeíte aus Matthäus 3,2. Was machen bekannte deutsche Übersetzungen daraus im Deutschen?
- Das altertümlich wirkende „Tut Buße“ von Elberfelder 2006 und Luther 1984 ist vermutlich nicht mehr allgemein verständlich, jedenfalls nicht mehr gebräuchlich (auch wenn das „Bußgeld“ bekannt sein dürfte – das griechische Wort meint aber eben nicht das Ableisten einer ein- oder mehrmaligen Strafe für eine Verfehlung, sondern eine grundlegende Verhaltens- und Einstellungsänderung).
- Auch das knappe „Kehrt um!“ der Einheitsübersetzung und der Bibel in gerechter Sprache erscheint nicht vollständig selbsterklärend.
- Die zu ausgebreitet explizierte Fassung der Volxbibel („Lebt nicht weiter so wie bisher! Rennt nicht in euren Untergang. Schlagt einen neuen Weg ein…!“) fällt schon allein dadurch aus dem Rahmen, dass ein einziges griechisches Wort mit 16 (!) deutschen übersetzt wird. Die Volxbibel kommt auch nicht richtig „auf den Punkt“, sondern entwertet eine knappe Aufforderung durch weitschweifende Umschreibungen (der „Untergang“ etwa ist vielleicht durch andere Stellen, aber nicht durch die vorliegende gedeckt).
Insgesamt gesehen erscheint mir hier die Übersetzung der Guten Nachricht („Ändert euer Leben!“) eindeutig am überzeugendsten und verständlichsten.

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