Samstag, 29. März 2008

Ina, die rotzfreche zweite


Ihr erstes hochdeutsches Album (vorher gab's glaube ich einiges plattdeutsches) habe ich ja schon gerühmt, jetzt ist seit gestern die Scheibe „Liebe macht taub“ raus. Ina Müller hat mal wieder ein rotzfreches Album vorgelegt, dass manche Radfahrten zur Arbeit und lange Zugfahrten bereichern kann. Ich bin wieder fasziniert von ihrer rauen Stimme und vor allen anderen Dingen von den teilweise kackdreisten Texten. Thematisch zwar meist im Themenspektrum von Frauen über 30 verhaftet, aber so humorvoll, klar, lustig, dass es auch für andere Hörer ein Vergnügen ist. Ina Müller und dem Texter Frank Ramond sind einige geniale Passagen gelungen. Über manche Statements kann man inhaltlich streiten (so viel zur dezenten Distanzierung, bevor jemand mir da Vorwürfe macht ;-), aber die Formulierungen sind teilweise umwerfend. Ein paar Beispiele:
Auf dem Lied „Mark“ vergleicht die Sängerin ihren aktuellen Lebensabschnittsgefährten mit seinem Vorgänger namens Mark. Das gipfelt in dem Satz: „ganz egal was der Jens mit mir tut / ich denk jedes mal mit Mark wärs doppelt so gut / ich weiß, dass soll man nicht das ist albern und dumm / doch ich rechne noch immer in Mark um“.

Oder Sätze wie „Du brauchst keinen Grund, um zu gehen / wenn wenn du keinen mehr hast um zu bleiben“ … wer jemals Texte auf den Punkt bringen musste, erblasst hier einfach vor Neid. Wortspiele und geschickte Effekte bereiten Alltagssituationen gut hörbar auf. Macht Spaß!

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