Donnerstag, 13. Dezember 2007

Seelenwellness-Predigten

„Schluss mit dem Geschwätz! - Früher war die Predigt eine Kunst. Heute liefern die meisten Pfarrer nur Seelenwellness“ – unter diesem Titel schreibt Evelyn Finger in der ZEIT. Sie kritisiert: „Heute wird aus der Bibel möglichst wenig zitiert, sondern von der Kanzel herab Sozialtherapie betrieben. […] Für Katholiken mögen solche Predigten keine Tragödie sein, weil ihnen das Messopfer zentrales Element des Gottesdienstes bleibt. Doch für die Protestanten mit ihrer euphorischen Auffassung vom Predigen als erlösendes Geschehen ist jede verkorkste Kanzelrede deprimierend. Ein Ritual, das seinen wahren Zweck verfehlt: Vergegenwärtigung des Evangeliums. Übersetzung des Heilsgeschehens in die Sprache unserer Zeit. Problematisierung des Glaubens […].“
Die Kritik ist wohl nicht unbegründet. Allerdings finde ich den Fokus schief: die „Kunstform“ der Predigt interessiert mich nicht so sehr wie ihre Autorität und Wirksamkeit. In den nächsten Tagen will ich ein paar Punkte dazu aus meiner Sicht posten.

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