Das hebräische Wort „Schibboleth“ findet sich im Alten Testament in einer unschönen, recht brutalen und nicht gerade kinderbibelkompatiblen Geschichte (Richter 12): Die Gileaditer ließen während eines Bruderkrieges an einer Furt des Jordan alle Vorbeikommenden das Wort „Schibboleth“ (hebr. für Ähre oder Strom / Strömung) aussprechen. Da die feindlichen Ephraimiter das Kennwort dialektgeprägt „Sibboleth“ aussprachen, konnten sie leicht herausgefiltert werden. 42.000 Ephraimiter wurden auf diese Weise als solche identifiziert und an Ort und Stelle grausam umgebracht.
Im übertragenen Sinne steht „Schibboleth“ heute etwas zivilisierter für Erkennungszeichen, Losungswort, Merkmal. Christian Pestel (EFG Crailsheim) liefert hier eine humorvolle, äußerst lesenswerte Definition mit Blick auf konkurrierende kirchliche Prägungen oder Strömungen.
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