„Freio – hier gilt es nicht mehr! Ich bin im Freio, so war es abgemacht. Freio – nein echt, mir tut der Fuß weh. Freio – und schon ist alles klar.“BAP, die Band um Wolfgang Niedecken, hat 1990 dem Kinderspiel „Fangen“ in dem Lied „Freio“ ein Denkmal gesetzt – genauer gesagt dem Ausruhepunkt des Spiels. Beim „Fangen“ muss ein Fänger bekanntlich andere Mitspieler durch eine Berührung fassen, dazu sagt man „Du bist!“ oder „Ich hab dich!“ Dabei gibt es aber immer auch Auszeiten, sichere Ausruhepunkte. Man geht an einen bestimmten Ort oder ruft ein Stichwort – in Köln halt „Freio“, woanders z.B. auch „Aus“ oder „Frei“ –, und schon kann man nicht mehr gefangen werden. Wer „Freio“ ruft, ist außer Gefahr und hat eine Verschnaufpause sicher. „Freio“ ist daher für Kinder, so sieht es zumindest Wolfgang Niedecken im Rückblick auf seine Kindheit, „das schönste Wort der Welt“.
Viele Menschen wünschen sich, auch als Erwachsene über solch ein wirkungsvolles Wort, solch einen schützenden Mechanismus zu verfügen. Viele hätten gerne eine stärkere innere Gelassenheit, um Anforderungen und Belastungen gewachsen zu sein. Sie sehnen sich nach einer Möglichkeit, wirklich zur Ruhe zu kommen, Geborgenheit zu erleben, Sicherheit, Stabilität und Schutz, also einen Rückzugsort zu erfahren. Der Psalm 62 ist ein Text für Menschen, denen manchmal alles zu viel wird. [...] David, der Dichter des alten Liedes, lebt vor, wie man trotz aller
Sorgen und Probleme seine innere Ruhe findet und behält. Auch er kennt und erlebt Aufregung, Sorge,
Gefahr und Angriffe zu Genüge. Aber er findet seine sichere Auszeit und eine innere
Gelassenheit bei Gott. Im 62. Psalm beschreibt David Gott als seinen
Ausruhepunkt im Trubel des Alltags, in der Hektik, in der Schwierigkeit des
Lebens.
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